Die Schellackplatte
Die Schellackplatte ist ein Tonträger, der zwischen etwa 1890 und den frühen 1950er Jahren weit verbreitet war. Sie war der Vorläufer der modernen Vinyl-Schallplatte und bestand hauptsächlich aus einer Mischung von Schellack (einem natürlichen Harz), Gesteinsmehl und Baumwollflocken.
Hier sind einige wichtige Eigenschaften und Merkmale der Schellackplatte:
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Material: Schellackplatten bestanden aus einer Schellackmasse, die auf eine Metall- oder Glasunterlage gepresst wurde. Im Vergleich zu späteren Vinylplatten waren sie spröder und konnten leicht brechen.
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Drehgeschwindigkeit: Die meisten Schellackplatten wurden mit einer Geschwindigkeit von 78 Umdrehungen pro Minute (U/min) abgespielt. Dies machte sie auch als „78er-Platten“ bekannt.
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Spieldauer: Aufgrund der Beschränkungen der Technik und der hohen Drehgeschwindigkeit hatten die Schellackplatten meist nur eine kurze Spieldauer von etwa 3 bis 5 Minuten pro Seite.
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Größe: Typische Schellackplatten waren 10 oder 12 Zoll (ca. 25 oder 30 cm) im Durchmesser.
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Nadel: Zum Abspielen von Schellackplatten wurden spezielle Stahlnadeln verwendet, die nach einer bestimmten Anzahl von Abspielvorgängen oft ausgetauscht werden mussten, da sie schnell abnutzten.
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Aufnahmeverfahren: Zu Beginn wurden Schellackplatten akustisch aufgenommen, wobei Schallwellen direkt mechanisch in die Platte geschnitten wurden. Später, mit der Einführung der elektrischen Aufnahmetechnik, wurde der Klang über Mikrofone in elektrische Signale umgewandelt, was zu einer besseren Klangqualität führte.
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Ersatz durch Vinyl: In den 1950er Jahren wurde die Schellackplatte allmählich durch die Vinyl-Schallplatte abgelöst, die flexibler, robuster und leichter war. Die Einführung der Langspielplatte (LP) und der Single, die mit 33 1/3 bzw. 45 U/min abgespielt wurden, beschleunigte diesen Wechsel.
Schellackplatten sind heute vor allem unter Sammlern beliebt, und sie spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte der Tonaufzeichnung und -wiedergabe.