Schola war ein Schallplatten-Label der DDR, das sich auf Bildungs- und Lehrmaterialien spezialisierte. Es war Teil des VEB Deutsche Schallplatten Berlin, dem staatlichen Musikunternehmen, und diente vor allem der Verbreitung von pädagogischen und didaktischen Inhalten. Schola war nicht auf Unterhaltungsmusik wie Amiga oder klassische Musik wie Eterna ausgerichtet, sondern konzentrierte sich auf sprachliche Bildung, Wissenschaft und pädagogische Werke.
1. Inhaltliche Ausrichtung
- Lehrmaterialien: Schola veröffentlichte Schallplatten, die als Unterrichtsmaterial für verschiedene Fächer in der Schule und in der Erwachsenenbildung verwendet wurden. Dies umfasste Sprachlehrprogramme, Geschichtsvorträge, wissenschaftliche Vorträge und weitere pädagogische Themen.
- Sprachunterricht: Ein Schwerpunkt des Schola-Labels lag auf Schallplatten, die für das Erlernen von Fremdsprachen verwendet wurden. Diese Platten boten Sprachkurse und Hörübungen in Sprachen wie Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch. Sie wurden in Schulen und Bildungseinrichtungen genutzt, um das Sprachenlernen zu fördern.
- Wissenschaftliche Vorträge: Schola veröffentlichte auch Schallplatten mit Vorträgen zu wissenschaftlichen Themen, die für den Unterricht oder für die Weiterbildung in verschiedenen Fachbereichen verwendet wurden. Dies umfasste Fächer wie Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte und Geografie.
- Pädagogische Inhalte für Kinder: Neben Lehrmaterialien für Erwachsene und Schüler wurden auch Kinderplatten veröffentlicht, die einfache Lerninhalte vermittelten. Dazu gehörten Platten, die Kindern beim Erlernen von Zahlen, Buchstaben oder Grundbegriffen halfen.
2. Ziel und Funktion des Labels
- Bildungsförderung: Schola hatte eine klare pädagogische Funktion und diente der Förderung der Bildung in der DDR. Die Schallplatten sollten Lehrer und Pädagogen unterstützen und das Lernmaterial für Schüler und Erwachsene ergänzen. Schola trug dazu bei, die Bildungschancen in der DDR zu verbessern, indem es einen einfacheren Zugang zu Lernmaterialien ermöglichte.
- Breite Verwendung in Schulen: Die Platten von Schola wurden oft in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen verwendet. Sie boten Lehrern eine Möglichkeit, Themen auditiv zu vermitteln und das Lernen mit Hilfe von Hörübungen zu erleichtern. Besonders im Sprachunterricht spielten Schola-Platten eine wichtige Rolle.
- Erwachsenenbildung: Neben Schulkindern richtete sich Schola auch an Erwachsene, die sich weiterbilden oder neue Sprachen lernen wollten. Diese Platten wurden oft in Abendkursen oder Volkshochschulen eingesetzt, um das autodidaktische Lernen zu unterstützen.
3. Wichtige Themenbereiche
- Fremdsprachen: Einer der wichtigsten Bereiche von Schola waren Fremdsprachenkurse. Schallplatten für den Sprachunterricht enthielten oft Dialoge, Übungen zur Aussprache und Hörverständnisübungen. Die gängigen Fremdsprachen waren Englisch, Französisch und Russisch, wobei Russisch als wichtigste Fremdsprache in der DDR galt.
- Geschichte und Politik: Schola veröffentlichte auch Platten, die sich mit historischen und politischen Themen auseinandersetzten. Diese Vorträge sollten das Geschichtsbewusstsein der DDR-Bürger stärken und ihnen wichtige Informationen über den Sozialismus und die Arbeiterbewegung vermitteln.
- Wissenschaft und Technik: Es gab Veröffentlichungen, die sich mit wissenschaftlichen und technischen Themen beschäftigten, um das Verständnis für naturwissenschaftliche Fächer wie Physik, Chemie oder Mathematik zu fördern. Diese Platten wurden oft in der Schule im Fachunterricht verwendet.
- Musikalische Früherziehung: Neben rein sprachlichen und wissenschaftlichen Themen gab es bei Schola auch Platten zur musikalischen Bildung, die Kindern halfen, Noten zu lernen oder ein musikalisches Grundverständnis zu entwickeln.
4. Technische Qualität und Produktion
- Professionelle Aufnahmen: Die Platten von Schola wurden in den professionellen Studios des VEB Deutsche Schallplatten produziert und zeichneten sich durch eine gute Klangqualität aus, die für den pädagogischen Einsatz geeignet war.
- Praktische Anwendung: Die Aufnahmen waren oft speziell darauf ausgelegt, den Unterricht zu unterstützen. Sie waren in klar verständlicher, langsamer Sprache und auf einfachem Niveau gehalten, um das Lernen zu erleichtern. Bei Sprachplatten gab es oft Wiederholungen und Pausen, um den Schülern das Nachsprechen zu ermöglichen.
5. Design und Erkennung
- Einfaches, funktionales Design: Das Design der Schola-Platten war im Allgemeinen sehr schlicht und funktional, da der pädagogische Inhalt im Vordergrund stand. Die Covergestaltung war oft minimalistisch und enthielt in der Regel Informationen über den Inhalt der Platte und das Zielpublikum.
- Labelgestaltung: Das Schola-Logo war ebenfalls einfach gestaltet, um das klare und sachliche Profil des Labels zu betonen. Es war nicht auf Unterhaltung, sondern auf Bildung ausgerichtet.
6. Verwendung und Zielgruppe
- Schulen und Bildungseinrichtungen: Schola-Schallplatten wurden hauptsächlich in Schulen und Bildungseinrichtungen verwendet. Sie ergänzten den Lehrstoff in den Klassenräumen und halfen dabei, den Schülern bestimmte Themen akustisch näherzubringen, insbesondere im Sprachunterricht.
- Lehrer und Pädagogen: Lehrer nutzten Schola-Platten als Hilfsmittel im Unterricht, um den Schülern ein besseres Verständnis der Lehrinhalte zu ermöglichen. Vor allem im Sprachunterricht wurden sie eingesetzt, um Hörverstehen und Aussprache zu üben.
- Erwachsene und Autodidakten: Die Schallplatten waren auch für Erwachsene geeignet, die sich selbst weiterbilden oder neue Sprachen erlernen wollten. Viele dieser Platten waren für den Eigengebrauch konzipiert und konnten zu Hause gehört werden.
7. Schola nach der Wiedervereinigung
- Ende des Labels: Nach der Wiedervereinigung 1990 verschwand das Label Schola, wie viele andere DDR-Labels, vom Markt. Der Bedarf an solchen pädagogischen Schallplatten nahm ab, da moderne Medien wie Kassetten, CDs und später digitale Lernmedien die Schallplatte als Lernmittel ersetzten.
- Historische Bedeutung: Schola-Platten sind heute vor allem von historischem Interesse. Sie bieten einen Einblick in die Bildungs- und Lernmethoden der DDR und zeigen, wie audiovisuelles Lernen in einem sozialistischen Bildungssystem organisiert wurde.
Fazit:
Schola war ein wichtiges Schallplatten-Label der DDR, das sich auf Bildungs- und Lehrinhalte spezialisierte. Es diente der Verbreitung von Lehrmaterialien, insbesondere für den Sprachunterricht und die Erwachsenenbildung. Schola-Platten wurden in Schulen und Bildungseinrichtungen weit verbreitet eingesetzt und trugen zur Förderung der sprachlichen und wissenschaftlichen Bildung bei. Heute sind Schola-Platten seltene Sammlerstücke und wichtige Zeugnisse der DDR-Bildungsgeschichte.