Eterna war das bedeutendste Schallplatten-Label für klassische Musik in der DDR. Es wurde 1947 gegründet und gehörte, wie das populäre Amiga-Label, zum VEB Deutsche Schallplatten Berlin, dem staatlichen Plattenunternehmen der DDR. Eterna spezialisierte sich hauptsächlich auf klassische Musik, aber auch auf andere anspruchsvolle musikalische Gattungen wie Opern, Kammermusik und Orchesterwerke.

Hier sind die wichtigsten Aspekte des Eterna-Labels:

1. Musikrepertoire

  • Klassische Musik: Eterna veröffentlichte überwiegend Werke klassischer Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Wagner und Frédéric Chopin. Die Musikrichtung reichte von Barock über Klassik und Romantik bis hin zur modernen Klassik.
  • Opern und Chorwerke: Ein wesentlicher Teil des Katalogs bestand aus Aufnahmen von Opern und Chorwerken. Große Werke deutscher Komponisten und internationale Opern wurden oft von renommierten Orchestern und Sängern der DDR aufgenommen.
  • Internationale Komponisten und Künstler: Obwohl der Fokus auf klassischen deutschen und europäischen Komponisten lag, veröffentlichte Eterna auch Werke internationaler Komponisten. Dazu zählten Aufnahmen von russischen, französischen und anderen europäischen Künstlern, was dem breiten internationalen Austausch innerhalb des Ostblocks geschuldet war.
  • Zeitgenössische klassische Musik: Neben den großen Klassikern förderte Eterna auch moderne und zeitgenössische klassische Komponisten. Es wurden auch Werke von Komponisten der DDR und anderer sozialistischer Staaten veröffentlicht, darunter Künstler wie Paul Dessau oder Hanns Eisler, die auch politisch relevant waren.

2. Künstler und Orchester

  • Staatsorchester und Chöre: Eterna arbeitete mit den renommiertesten Orchestern und Dirigenten der DDR zusammen, darunter die Staatskapelle Berlin, das Gewandhausorchester Leipzig, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und viele weitere bedeutende Klangkörper.
  • Dirigenten und Solisten: Bekannte Dirigenten wie Kurt Masur, Herbert Kegel, und Otmar Suitner nahmen für Eterna auf. Auch viele prominente DDR-Solisten, darunter der Violinist Rudolf Kempe und die Pianistin Annerose Schmidt, hatten enge Verbindungen zu dem Label.
  • Internationale Künstler: Durch die Zusammenarbeit mit Künstlern aus den sozialistischen Bruderstaaten gab es auch Aufnahmen von Künstlern aus der Sowjetunion, Polen, Ungarn und anderen Ländern des Ostblocks.

3. Staatliche Förderung und Bedeutung

  • Monopolstellung: Eterna war das einzige bedeutende Label für klassische Musik in der DDR. Es hatte das Monopol auf die Produktion und Veröffentlichung von klassischer Musik und war damit zentral für die Musikkultur im Land.
  • Staatliche Förderung: Klassische Musik wurde in der DDR als Teil der Hochkultur betrachtet und staatlich stark gefördert. Eterna erfüllte hier eine kulturelle Aufgabe, indem es die klassische Musik nicht nur innerhalb der DDR, sondern auch in den anderen sozialistischen Ländern verbreitete.
  • Hoher Qualitätsanspruch: Im Vergleich zu den populäreren Labeln wie Amiga wurde bei Eterna besonderer Wert auf Klangqualität und künstlerische Exzellenz gelegt. Die Aufnahmen wurden mit großer Sorgfalt produziert, um sowohl künstlerisch als auch technisch höchsten Standards zu genügen.

4. Internationale Anerkennung

  • Ostblock-Verbindungen: Eterna genoss auch außerhalb der DDR im gesamten Ostblock einen ausgezeichneten Ruf. Dank der engen kulturellen und politischen Verbindungen zwischen den sozialistischen Staaten wurden viele Aufnahmen von Eterna auch in der Sowjetunion, Polen, Ungarn und anderen Ländern des Ostblocks vertrieben.
  • Internationale Auflagen: Einige Aufnahmen von Eterna wurden auch in westlichen Ländern veröffentlicht und genossen unter Klassik-Liebhabern hohes Ansehen aufgrund der künstlerischen Qualität und der Exzellenz der Orchester und Solisten.

5. Technische Qualität

  • Vinylqualität: Eterna-Platten wurden auf hochwertigem Vinyl gepresst, und die Klangqualität galt für die damaligen Verhältnisse als sehr gut. Viele der Aufnahmen wurden mit hohem technischem Anspruch produziert, was Eterna-Platten auch für Sammler heute noch attraktiv macht.
  • Aufnahmetechnik: Während die DDR in Bezug auf Aufnahme- und Studiotechnologie im Vergleich zu westlichen Ländern teilweise im Rückstand war, wurden bei Eterna dennoch sehr hochwertige Aufnahmen gemacht. Studios wie das Rundfunk-Studio in Leipzig oder die Studios des Berliner Rundfunks verfügten über hochmoderne Technik für klassische Musikaufnahmen.

6. Label-Design

  • Frühe Jahre: Die frühen Eterna-Schallplatten hatten relativ schlichte, funktionale Labeldesigns, oft mit schlichten Schriftzügen und einfachen Farben.
  • Spätere Jahre: In den 1970er und 1980er Jahren wurde das Design der Platten moderner und professioneller. Das Eterna-Logo wurde überarbeitet, und die Covergestaltung orientierte sich zunehmend an internationalen Standards, wobei viele Aufnahmen auch mit kunstvollen Fotografien und Grafiken versehen waren.
  • Typisches Erscheinungsbild: Eterna-Platten hatten oft ein zurückhaltendes und seriöses Design, passend zur Ausrichtung auf klassische Musik und anspruchsvolle Hörer. Es gab jedoch auch modernere und künstlerische Covergestaltungen bei besonderen Veröffentlichungen.

7. Bedeutung nach der Wiedervereinigung

  • Übernahme durch die Bertelsmann-Gruppe: Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde das Label Eterna, wie auch andere DDR-Labels, von der BMG Ariola übernommen. Das Label wurde als Marke zunächst weitergeführt, verlor jedoch im Laufe der Zeit an Bedeutung.
  • Sammlerwert: Viele der Aufnahmen, besonders die klassischen Werke, sind bei Sammlern heute noch gefragt. Einige der besten Aufnahmen der DDR-Orchester unter Dirigenten wie Kurt Masur und Herbert Kegel sind weiterhin hoch geschätzt.

Wichtige Veröffentlichungen

Einige der bedeutendsten und hoch angesehenen Veröffentlichungen von Eterna sind:

  • Johann Sebastian Bach – Die Brandenburgischen Konzerte, gespielt von der Staatskapelle Dresden.
  • Beethoven – Sinfonien, gespielt vom Gewandhausorchester Leipzig unter der Leitung von Kurt Masur.
  • Wagner – Der Ring des Nibelungen (Auszüge), gespielt von der Staatskapelle Berlin.

Fazit:

Eterna war das führende Schallplattenlabel für klassische Musik in der DDR und genoss einen ausgezeichneten Ruf für die Qualität seiner Aufnahmen. Es war eng mit den führenden Orchestern und Musikern der DDR verbunden und trug entscheidend zur kulturellen Landschaft der DDR bei. Auch heute sind viele der Eterna-Aufnahmen begehrte Sammlerstücke, und das Label bleibt ein wichtiges Kapitel in der Musikgeschichte der DDR.