Die Radierung ist eine künstlerische Drucktechnik, die zur sogenannten Tiefdrucktechnik gehört. Sie ermöglicht es Künstlern, detailreiche und feinlinige Werke zu schaffen. Der Prozess der Radierung umfasst mehrere Schritte:

1.      Vorbereitung der Druckplatte: Üblicherweise wird eine Metallplatte (meist Kupfer oder Zink) mit einer säurefesten Wachsschicht (dem sogenannten Ätzgrund) überzogen.

2.      Zeichnung: Der Künstler verwendet eine Radiernadel, um das Motiv in den Ätzgrund zu ritzen. Dabei wird der Ätzgrund entfernt und das Metall freigelegt.

3.      Ätzen: Die Platte wird dann in ein Säurebad getaucht. Die Säure frisst sich in die freigelegten Stellen der Metallplatte, wodurch Vertiefungen entstehen, die später die Farbe aufnehmen.

4.      Einreiben der Farbe: Nach dem Ätzen wird die Platte gereinigt und Druckfarbe aufgetragen. Diese Farbe bleibt in den geätzten Vertiefungen haften, während die übrigen, unberührten Teile der Platte sauber gewischt werden.

5.      Drucken: Schließlich wird die Platte zusammen mit einem angefeuchteten Papier durch eine Druckpresse geführt. Der hohe Druck presst das Papier in die geätzten Linien, sodass die Farbe vom Metall auf das Papier übertragen wird. So entsteht das endgültige Druckbild.

Die Radierung erlaubt dem Künstler eine große Kontrolle über die Linienführung und die Schattierung und eignet sich daher besonders gut für feine, detailreiche Arbeiten. Diese Technik wurde besonders in der Renaissance und im Barock populär, mit Meistern wie Rembrandt, der die Radierung perfektionierte.