Anleihen (auch Obligationen genannt) sind festverzinsliche Wertpapiere, die es Regierungen, Unternehmen oder anderen Institutionen ermöglichen, Kapital von Investoren zu leihen. Im Gegenzug für das geliehene Geld verpflichtet sich der Emittent der Anleihe, regelmäßige Zinszahlungen (Kuponzahlungen) zu leisten und den Nennwert der Anleihe am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen.

Wichtige Merkmale von Anleihen:

  1. Emittent: Der Herausgeber der Anleihe, der das Kapital aufnimmt. Dies können Regierungen (Staatsanleihen), Unternehmen (Unternehmensanleihen) oder andere Institutionen sein.

  2. Nennwert: Der Betrag, den der Emittent dem Inhaber der Anleihe am Ende der Laufzeit zurückzahlen muss. Anleihen werden in der Regel zu diesem Nennwert emittiert, z. B. 1.000 Euro.

  3. Kupon: Der feste Zinssatz, den der Emittent dem Anleiheinhaber regelmäßig (meist jährlich oder halbjährlich) zahlt. Dieser Zins wird auf den Nennwert der Anleihe berechnet.

  4. Laufzeit: Die Zeitspanne, nach der die Anleihe fällig wird und der Emittent den Nennwert zurückzahlen muss. Anleihen können kurz-, mittel- oder langfristig sein (von einem Jahr bis zu mehreren Jahrzehnten).

  5. Kurs: Anleihen können an der Börse gehandelt werden, und ihr Marktwert schwankt je nach Zinssatz, Bonität des Emittenten und Marktnachfrage. Der Kurs kann unter oder über dem Nennwert liegen.

  6. Rückzahlung: Am Ende der Laufzeit zahlt der Emittent den Nennwert der Anleihe an den Inhaber zurück.

Arten von Anleihen:

  1. Staatsanleihen: Werden von Regierungen ausgegeben und gelten in der Regel als sichere Anlage, besonders wenn sie von wirtschaftlich stabilen Ländern stammen.

  2. Unternehmensanleihen: Diese werden von Unternehmen ausgegeben, um Kapital zu beschaffen. Sie bieten meist höhere Zinsen als Staatsanleihen, sind aber auch risikoreicher, da Unternehmen insolvent werden können.

  3. Kommunalanleihen: Werden von Städten oder Gemeinden ausgegeben und finanzieren oft öffentliche Projekte.

  4. Wandelanleihen: Diese bieten die Möglichkeit, die Anleihe in Aktien des Unternehmens umzuwandeln, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Anleihen sind für Investoren attraktiv, die regelmäßige Zinseinnahmen und eine sichere Rückzahlung ihres Kapitals suchen, da sie im Vergleich zu Aktien oft ein geringeres Risiko haben. Allerdings tragen auch Anleihen Risiken, insbesondere bei Unternehmensanleihen oder in Zeiten von Zinsschwankungen.