Die Tigerschnecke, auch als Tigerschnegel oder Großer Schnegel (wissenschaftlich Limax maximus) bekannt, ist eine Nacktschnecke, die vor allem durch ihre markante Musterung auffällt. Sie spielt eine besondere Rolle in Gärten, da sie nicht nur harmlos, sondern sogar nützlich ist. Hier sind einige interessante Fakten und Details zu ihrem Aussehen, Verhalten und ihrer Bedeutung für den Garten:

Aussehen

  • Größe: Tigerschnecken gehören zu den größeren Nacktschneckenarten und können eine Länge von bis zu 20 cm erreichen.
  • Färbung: Sie haben eine charakteristische Tigermusterung, die ihnen ihren Namen gegeben hat. Ihr Körper ist grau bis beige gefärbt und mit dunklen, oft länglichen Flecken oder Streifen versehen. Dies unterscheidet sie von anderen, meist einfarbigen Nacktschneckenarten.
  • Fußsohle: Der Unterteil der Tigerschnecke, also die Sohle, auf der sie sich fortbewegt, ist meist hell gefärbt.

Verhalten und Lebensweise

  • Lebensraum: Tigerschnecken sind in feuchten, schattigen Bereichen zu finden, insbesondere in Gärten, Wäldern, Hecken und unter Steinen oder Totholz. Sie bevorzugen feuchte, nicht zu heiße Umgebungen und sind vor allem in der Dämmerung oder nachts aktiv.
  • Ernährung: Anders als viele andere Schneckenarten ernähren sich Tigerschnecken nicht von frischen Pflanzen. Stattdessen bevorzugen sie abgestorbene Pflanzenreste, Pilze und vor allem andere Schneckenarten, einschließlich der gefürchteten Spanischen Wegschnecke (Arion vulgaris). Dies macht die Tigerschnecke zu einem nützlichen Bewohner im Garten, da sie dabei hilft, schädliche Nacktschneckenpopulationen zu kontrollieren.
  • Fortbewegung: Tigerschnecken sind relativ schnell für Schnecken und legen auf der Suche nach Nahrung weite Strecken zurück.

Bedeutung für den Garten

  • Nützling: Tigerschnecken gelten als wichtige Nützlinge im Garten, da sie keine frischen Pflanzen anknabbern, sondern bevorzugt totes Pflanzenmaterial und schädliche Schneckenarten wie die Spanische Wegschnecke fressen. Dadurch tragen sie zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei.
  • Keine Gefahr für Pflanzen: Im Gegensatz zu den bekannten Schädlingen wie der Spanischen Wegschnecke oder der Ackerschnecke schaden Tigerschnecken deinen Pflanzen nicht. Sie ernähren sich hauptsächlich von verrottenden Pflanzen und werden daher von Hobbygärtnern geschätzt.

Natürliche Feinde

Tigerschnecken haben, wie viele andere Schneckenarten, eine Reihe natürlicher Feinde. Dazu gehören:

  • Vögel wie Amseln und Krähen
  • Igel
  • Kröten und Frösche
  • Käferlarven wie die Larven des Glühwürmchens, die sich auf Schnecken spezialisieren.

Fortpflanzung

Tigerschnecken sind Zwitter, was bedeutet, dass jedes Individuum sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane besitzt. Bei der Paarung, die oft in kunstvollen Spiralen in der Luft stattfindet, tauschen beide Schnecken ihre Spermien aus, und beide legen später Eier ab. Die Eier werden in feuchten, geschützten Bereichen abgelegt, wo sie mehrere Wochen bis zur Entwicklung der Jungtiere brauchen.

Verhalten in den Jahreszeiten

  • Frühling und Sommer: In den wärmeren Monaten sind Tigerschnecken besonders aktiv und auf Nahrungssuche. In dieser Zeit vermehren sie sich auch. Sie sind nachtaktiv und kommen bei hoher Luftfeuchtigkeit besonders gut zurecht.
  • Herbst: Im Herbst suchen sie sich feuchte Verstecke, um sich auf die kältere Jahreszeit vorzubereiten. Sie werden in der Regel weniger aktiv, bleiben aber an warmen, feuchten Tagen aktiv.
  • Winter: Tigerschnecken überleben den Winter in Verstecken, die sie vor der Kälte schützen, wie unter Steinen, Baumstämmen oder in Komposthaufen.

Fazit

Die Tigerschnecke ist ein nützlicher und harmloser Bewohner des Gartens, der durch ihre Vorliebe für abgestorbene Pflanzenreste und schädliche Schneckenarten eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht spielt. Sie sollte nicht mit den gefräßigen Nacktschnecken verwechselt werden, die oft Gärten verwüsten. Durch die Förderung eines vielfältigen Gartens mit Versteckmöglichkeiten für Nützlinge wie die Tigerschnecke kann man eine natürliche Balance schaffen und das Auftreten von Pflanzenschädlingen verringern.