Nacktschnecken und Gehäuseschnecken gehören zu den gefürchtetsten Schädlingen im Garten, da sie eine Vielzahl von Pflanzen anknabbern und beträchtlichen Schaden anrichten können. Beide Schneckenarten sind Weichtiere und kommen in fast jedem Garten vor. Sie bevorzugen feuchte, schattige Bereiche und sind überwiegend nachts oder bei feuchtem Wetter aktiv. Im Folgenden erfährst du alles Wichtige über diese Schneckenarten, ihre potenzielle Wirkung auf Allergien, Bekämpfungsmethoden, natürliche Fressfeinde sowie ihr Verhalten im Jahreszyklus.

Nacktschnecken (z. B. Spanische Wegschnecke)

  • Aussehen: Nacktschnecken haben kein schützendes Gehäuse. Die bekannteste Art, die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris), ist bräunlich bis rötlich gefärbt und kann bis zu 15 cm lang werden. Sie haben eine schleimige Haut und hinterlassen einen glänzenden Schleimstreifen, der ihren Weg markiert.
  • Verhalten und Lebensweise: Nacktschnecken sind vor allem nachts und bei feuchtem Wetter aktiv. Sie bevorzugen junge, zarte Pflanzen und fressen sowohl Blätter, Stängel als auch Wurzeln. Besonders gefürchtet sind sie, weil sie in kurzer Zeit große Mengen an Pflanzenmaterial zerstören können.

Gehäuseschnecken (z. B. Weinbergschnecke)

  • Aussehen: Gehäuseschnecken, wie die Weinbergschnecke (Helix pomatia), besitzen ein spiralförmiges, schützendes Gehäuse, das sie vor Austrocknung und Fressfeinden schützt. Weinbergschnecken sind graubraun gefärbt und können bis zu 4 cm groß werden.
  • Verhalten und Lebensweise: Gehäuseschnecken sind ebenfalls nachtaktiv und fressen bevorzugt abgestorbene Pflanzenteile und organisches Material. Sie richten in der Regel weniger Schaden an als Nacktschnecken, können jedoch bei starkem Befall auch frische Pflanzen angreifen.

Schnecken als Allergieauslöser

Schnecken sind normalerweise keine direkten Auslöser von Allergien. Der Schleim, den sie hinterlassen, kann jedoch in einigen Fällen Hautreizungen verursachen, besonders bei empfindlichen Personen oder bei direktem Kontakt. In seltenen Fällen kann der Schleim allergische Reaktionen hervorrufen, wenn er über die Haut aufgenommen wird. Da Schnecken oft Schimmel oder Pilzsporen tragen, kann dies bei empfindlichen Personen Atemwegsprobleme oder allergische Reaktionen hervorrufen.

Schäden durch Schnecken

Schnecken können in einem Garten erheblichen Schaden anrichten:

  • Fraßschäden an Pflanzen: Sie fressen Löcher in Blätter, Blumen, Stängel und Früchte. Besonders junge Pflanzen und Setzlinge sind gefährdet.
  • Verzögerung des Wachstums: Durch den Befall können Pflanzen so stark geschwächt werden, dass sie langsamer wachsen oder im schlimmsten Fall absterben.
  • Schleimspuren: Schnecken hinterlassen Schleimspuren auf den Pflanzen, die unansehnlich wirken und das Wachstum behindern können.

Bekämpfungsmethoden von Schnecken

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Schnecken im Garten zu bekämpfen, von mechanischen bis hin zu biologischen und chemischen Ansätzen. Hier sind die effektivsten Methoden:

1. Mechanische Bekämpfung

  • Absammeln: Eine der effektivsten und einfachsten Methoden ist das regelmäßige Absammeln der Schnecken. Da sie vor allem bei feuchtem Wetter und in der Dämmerung aktiv sind, ist dies am frühen Morgen oder Abend am effektivsten.
  • Schneckenfallen: Man kann Schneckenfallen verwenden, um Schnecken anzulocken und zu fangen. Eine gängige Methode ist die Verwendung von Bierfallen, bei denen Schnecken vom Biergeruch angezogen werden und in die Falle fallen. Allerdings besteht die Gefahr, auch Nützlinge zu fangen, und die Fallen müssen regelmäßig geleert werden.
  • Kupferbarrieren: Schnecken meiden Kupfer, da der Kontakt mit Kupfer eine chemische Reaktion auslöst, die sie abschreckt. Kupferbänder oder -ringe können um Pflanzen oder Beete gelegt werden, um Schnecken fernzuhalten.
  • Schneckenkragen: Diese mechanischen Barrieren werden um empfindliche Pflanzen gesetzt und verhindern, dass Schnecken an die Pflanzen gelangen.

2. Natürliche Bekämpfungsmethoden

Es gibt einige umweltfreundliche Hausmittel und pflanzliche Lösungen, die Schnecken vertreiben können:

  • Kaffeesatz: Schnecken meiden Koffein. Das Streuen von Kaffeesatz um Pflanzen kann daher abschreckend wirken. Es wirkt auch als Dünger und verbessert den Boden.
  • Holzasche und Kalk: Diese Substanzen trocknen die schleimige Haut der Schnecken aus und hindern sie daran, über sie hinwegzukriechen. Allerdings verlieren sie bei Feuchtigkeit ihre Wirkung.
  • Mulch aus Nadeln oder Sand: Schnecken mögen keine rauen Oberflächen. Das Ausbringen von trockenem Mulch oder grobem Sand um die Pflanzen herum kann ebenfalls eine abschreckende Wirkung haben.

3. Biologische Bekämpfung

Der Einsatz von natürlichen Fressfeinden und biologischen Mitteln ist eine besonders umweltfreundliche Möglichkeit, Schnecken zu bekämpfen:

  • Nematoden: Spezielle Nematoden (Phasmarhabditis hermaphrodita) sind kleine Fadenwürmer, die Schnecken parasitieren und sie abtöten. Diese Nematoden werden in das Gießwasser gemischt und im Boden ausgebracht, wo sie nach Schnecken suchen. Dies ist besonders gegen junge Nacktschnecken wirksam.
  • Schneckenresistente Pflanzen: Bestimmte Pflanzenarten wie Lavendel, Rosmarin oder Thymian werden von Schnecken gemieden. Durch das Pflanzen solcher Arten kann man Schneckenbefall verringern.

4. Chemische Bekämpfung

  • Schneckenkorn: Es gibt verschiedene Arten von Schneckenkorn, die Schnecken abtöten, wenn sie davon fressen. Eine umweltfreundlichere Variante sind Präparate auf Basis von Eisen-III-Phosphat, die für Nützlinge und Haustiere ungefährlich sind. Chemische Mittel sollten nur im Notfall eingesetzt werden, da sie oft auch negative Auswirkungen auf die Umwelt haben können.

Natürliche Fressfeinde der Schnecken

Schnecken haben eine Reihe natürlicher Fressfeinde, die im Garten gefördert werden können, um die Schneckenpopulation auf natürliche Weise zu reduzieren:

  • Igel: Igel sind ausgezeichnete Schneckenjäger und können große Mengen an Nacktschnecken fressen. Durch das Schaffen von Unterschlupfmöglichkeiten (z. B. Laubhaufen) kann man Igel in den Garten locken.
  • Kröten und Frösche: Diese Amphibien fressen ebenfalls Schnecken. Ein kleiner Teich oder feuchte Verstecke können Kröten und Frösche in den Garten locken.
  • Vögel: Besonders Amseln, Drosseln, Meisen und Enten fressen Schnecken. Das Aufhängen von Nistkästen und das Bereitstellen von Futterquellen kann Vögel anlocken.
  • Laufkäfer und Glühwürmchenlarven: Diese Insekten und ihre Larven sind ebenfalls Schneckenfresser. Das Belassen von Totholz und Steinhaufen im Garten kann diese Nützlinge fördern.

Verhalten der Schnecken im Jahresverlauf

Das Verhalten von Nacktschnecken und Gehäuseschnecken ändert sich im Laufe des Jahres:

  • Frühling: Sobald die Temperaturen steigen und es feuchter wird, erwachen Schnecken aus ihrem Winterversteck und beginnen mit ihrer Nahrungsaufnahme. Sie fressen besonders gern frisches, junges Grün und sind zu dieser Zeit besonders aktiv.
  • Sommer: Im Sommer, wenn es heiß und trocken ist, ziehen sich Schnecken in feuchte, schattige Verstecke zurück. Nach Regenfällen oder während kühlerer Nächte werden sie jedoch aktiv und können massiven Schaden anrichten.
  • Herbst: Der Herbst bietet ideale Bedingungen für Schnecken: kühle Temperaturen und häufige Niederschläge sorgen für ihre hohe Aktivität. Sie bereiten sich auf den Winter vor, indem sie sich Fettreserven anfressen.
  • Winter: Im Winter überwintern Schnecken in geschützten Bereichen wie Laubhaufen, unter Steinen oder in Erdspalten. Einige legen auch Eier, die überwintern und im Frühjahr schlüpfen.

Fazit

Nacktschnecken und Gehäuseschnecken können erhebliche Schäden im Garten anrichten, insbesondere Nacktschnecken wie die Spanische Wegschnecke. Gehäuseschnecken wie die Weinbergschnecke sind weniger problematisch, da sie sich hauptsächlich von abgestorbenen Pflanzenteilen ernähren. Schnecken sind keine direkten Allergieauslöser, können jedoch bei empfindlichen Personen Hautreizungen oder Atemwegsbeschwerden auslösen.