Mehltau im Garten: Echter und Falscher Mehltau
Mehltau ist eine weit verbreitete Pflanzenkrankheit, die in zwei Hauptformen vorkommt: Echter Mehltau und Falscher Mehltau. Beide Arten von Mehltau werden durch verschiedene Pilze verursacht und betreffen eine Vielzahl von Pflanzenarten, darunter Gemüse, Obstbäume, Zierpflanzen und Kräuter. Sie schwächen die Pflanzen und beeinträchtigen deren Wachstum und Ertrag.
Im Folgenden werden die Ursachen, Symptome, Auswirkungen, Bekämpfungsmethoden und ihr Verhalten im Jahresverlauf beschrieben.
1. Echter Mehltau
Was ist Echter Mehltau und wodurch wird er ausgelöst?
- Erreger: Echter Mehltau wird durch Pilze aus der Familie Erysiphaceae ausgelöst, z.B. Podosphaera oder Erysiphe. Er befällt vor allem die Blattoberseiten von Pflanzen.
- Bedingungen: Echter Mehltau gedeiht bei trockenem, warmem Wetter und bevorzugt Temperaturen zwischen 15 und 27 °C. Anders als viele andere Pilze benötigt er keine hohe Luftfeuchtigkeit, sondern kann auch bei trockener Luft gut überleben.
- Symptome: Die Krankheit äußert sich durch einen weißen, pudrigen Belag auf den Blattoberseiten, der wie ein Mehlfilm aussieht. Befallene Blätter vergilben, werden trocken und sterben ab. Auch Triebe und Blüten können befallen werden, was das Wachstum und den Ertrag der Pflanzen schwächt.
Ist Echter Mehltau ein Allergieauslöser?
Echter Mehltau selbst ist normalerweise kein direkter Allergieauslöser für Menschen. Der Kontakt mit den Pilzsporen kann jedoch bei empfindlichen Personen Reizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen, insbesondere bei Menschen mit bestehenden Atemwegserkrankungen oder Allergien gegen Schimmelpilze.
Effektive Bekämpfung von Echtem Mehltau:
-
Mechanisch: Frühzeitiges Entfernen befallener Blätter und Pflanzenteile kann die Ausbreitung des Pilzes einschränken. Diese Pflanzenteile sollten nicht auf dem Kompost entsorgt werden, da die Sporen dort überleben und sich weiter verbreiten können.
-
Natürliche Bekämpfungsmethoden:
- Nützlinge: Bestimmte Nützlinge wie Marienkäfer und Raubmilben können dabei helfen, die Sporen des Mehltaus zu dezimieren.
-
Hausmittel:
- Milch-Wasser-Mischung: Eine sehr effektive natürliche Methode gegen Mehltau ist eine Lösung aus Milch und Wasser im Verhältnis 1:9 (ein Teil Milch, neun Teile Wasser). Die Mischung wird regelmäßig auf die befallenen Pflanzen gesprüht. Die in der Milch enthaltenen Mikroorganismen bekämpfen den Pilz.
- Backpulverlösung: Eine Mischung aus 1 Teelöffel Backpulver und 1 Liter Wasser kann ebenfalls gegen Mehltau helfen, da sie den pH-Wert auf den Blättern verändert und damit das Pilzwachstum hemmt.
-
Vorbeugung:
- Pflanzen an einem gut belüfteten Standort pflanzen, um eine schnelle Trocknung der Blätter nach Regen oder Tau zu fördern.
- Eine gute Bodendüngung und ausreichende Bewässerung stärken die Pflanzen und machen sie weniger anfällig für Mehltau.
- Pflanzen mit ausreichend Abstand setzen, um die Luftzirkulation zu verbessern.
2. Falscher Mehltau
Was ist Falscher Mehltau und wodurch wird er ausgelöst?
- Erreger: Falscher Mehltau wird durch Pilzähnliche Organismen aus der Gruppe der Oomyceten verursacht, z.B. Peronospora oder Plasmopara. Im Gegensatz zum Echten Mehltau betrifft er oft die Unterseiten der Blätter.
- Bedingungen: Falscher Mehltau bevorzugt feuchte und kühle Bedingungen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Regen, Tau oder Bewässerung, die auf den Blättern verbleibt, begünstigen die Verbreitung des Pilzes.
- Symptome: Auf den Blattunterseiten erscheinen gelb-braune Flecken, die sich mit der Zeit vergrößern. Auf diesen Flecken bildet sich ein grauer oder violett-grauer Pilzrasen. Die Blattoberseiten zeigen chlorotische Flecken, die sich zu abgestorbenen Bereichen entwickeln können.
Ist Falscher Mehltau ein Allergieauslöser?
Falscher Mehltau ist ebenfalls kein direkter Allergieauslöser. Dennoch können die Sporen, die in die Luft gelangen, bei Menschen mit empfindlichen Atemwegen oder Schimmelpilzallergien Reizungen verursachen.
Effektive Bekämpfung von Falschem Mehltau:
-
Mechanisch: Befallene Pflanzenteile sollten sofort entfernt werden, um die Verbreitung der Krankheit zu stoppen. Da die Sporen von Falschem Mehltau leicht verbreitet werden, ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig auf erste Anzeichen der Krankheit zu überprüfen.
-
Natürliche Bekämpfungsmethoden:
- Nützlinge: Nützlinge spielen bei der Bekämpfung von Falschem Mehltau eine weniger wichtige Rolle, da diese Krankheit eher durch Umgebungsbedingungen als durch Fraßfeinde beeinflusst wird.
-
Hausmittel:
- Knoblauchsud: Knoblauch enthält Schwefelverbindungen, die Pilze abtöten können. Ein Sud aus Knoblauchzehen und Wasser kann als natürliches Fungizid verwendet werden. Der Sud wird auf die Pflanzen gesprüht, um den Pilzbefall zu bekämpfen.
- Schachtelhalmtee: Dieser enthält viel Kieselsäure, die das Pflanzengewebe stärkt und den Pilzbefall reduziert. Der Tee wird auf die Pflanzen gesprüht und schützt vor Pilzkrankheiten.
-
Vorbeugung:
- Pflanzabstände und luftige Standorte reduzieren die Blattfeuchte und damit das Risiko eines Befalls mit Falschem Mehltau.
- Eine Tropfbewässerung anstelle einer Überkopfbewässerung hält die Blätter trocken und verringert die Wahrscheinlichkeit eines Befalls.
- Mulchen kann helfen, die Bodentemperatur und Feuchtigkeit zu regulieren, was die Ausbreitung von Falschem Mehltau hemmt.
Verhalten von Mehltau im Jahresverlauf:
Echter Mehltau:
- Frühling/Sommer: Echter Mehltau tritt vor allem bei warmen und trockenen Bedingungen auf. Er kann im späten Frühling und während der heißen Sommermonate besonders aktiv sein, wenn die Luftfeuchtigkeit niedrig ist.
- Herbst: Im Herbst lässt der Befall in der Regel nach, da die feuchten und kühleren Bedingungen nicht ideal für diesen Pilz sind.
Falscher Mehltau:
- Frühling: Falscher Mehltau kann bereits im späten Frühling auftreten, besonders bei feuchten Bedingungen und nach Regenperioden.
- Sommer: In regenreichen Sommern kann sich der Falsche Mehltau explosionsartig ausbreiten. Besonders gefährdet sind Pflanzen in Gewächshäusern oder in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit.
- Herbst: Der Herbst bietet oft ideale Bedingungen für Falschen Mehltau, da die kühleren Temperaturen und die zunehmende Feuchtigkeit das Wachstum des Pilzes fördern.
Fazit
Mehltau ist eine der häufigsten Pflanzenkrankheiten im Garten, und sowohl Echter als auch Falscher Mehltau können Pflanzen stark schwächen. Echter Mehltau bevorzugt warme, trockene Bedingungen, während Falscher Mehltau feuchte und kühle Umgebungen bevorzugt. Beide Krankheiten sind normalerweise keine direkten Allergieauslöser, können jedoch bei empfindlichen Personen Atemwegsreizungen verursachen.
Zur Bekämpfung eignen sich verschiedene natürliche Methoden wie das Besprühen der Pflanzen mit Milchlösung, Backpulver, Knoblauchsud oder Schachtelhalmtee. Die Vorbeugung durch gute Luftzirkulation, ausgewogene Bewässerung und den Einsatz resistenter Sorten kann den Befall erheblich reduzieren.