Krautfäule (Phytophthora infestans) im Garten

Die Krautfäule, auch als Kartoffel- und Tomatenfäule bekannt, wird durch den pilzähnlichen Erreger Phytophthora infestans verursacht. Diese Krankheit betrifft vor allem Kartoffeln und Tomaten und kann zu erheblichen Ertragsverlusten führen. Krautfäule ist besonders gefürchtet, da sie sich unter günstigen Bedingungen sehr schnell ausbreitet und die Pflanzen innerhalb weniger Tage zerstören kann.

Hier folgt eine detaillierte Beschreibung der Krautfäule, einschließlich ihrer Ursachen, Symptome, Auswirkungen auf Allergien, Bekämpfungsmethoden und jahreszeitliches Verhalten.


Was ist Krautfäule und wodurch wird sie ausgelöst?

  • Erreger: Phytophthora infestans ist der Erreger der Krautfäule und gehört zu den Oomyceten (pilzähnliche Mikroorganismen). Dieser Erreger befällt hauptsächlich Kartoffeln und Tomaten, aber auch andere Nachtschattengewächse wie Auberginen und Paprika können betroffen sein.
  • Bedingungen: Krautfäule tritt unter feuchten, kühlen Bedingungen auf. Der Erreger gedeiht besonders gut bei Temperaturen zwischen 10 und 25 °C und hoher Luftfeuchtigkeit (über 75 %). Regen, Nebel oder lange Tauzeiten begünstigen die Infektion, da der Erreger Wasser benötigt, um sich zu verbreiten.
  • Verbreitung: Die Sporen werden durch Wind, Wasser (Regen, Bewässerung) und Insekten übertragen. Sie können auf den Blättern oder im Boden überwintern, und infizierte Pflanzenreste sind eine häufige Quelle für neue Ausbrüche im Folgejahr.

Symptome der Krautfäule

  • Blätter: Zu Beginn zeigen die Blätter unregelmäßige, wassergetränkte Flecken, die schnell braun oder schwarz werden. Häufig ist auf der Unterseite der Blätter ein weißlich-grauer Schimmelrasen sichtbar, besonders bei feuchtem Wetter.
  • Stängel: Die Krankheit breitet sich von den Blättern auf die Stängel aus, die braune bis schwarze Streifen entwickeln. Diese Verfärbung schwächt die Pflanze und verhindert den Nährstofftransport.
  • Früchte und Knollen: Bei Tomaten und Kartoffeln können die Früchte und Knollen infiziert werden. Tomaten zeigen zunächst bräunliche, harte Flecken, die sich schnell ausbreiten und die Frucht verfaulen lassen. Bei Kartoffeln führt die Infektion zu fauligen, braunen Stellen im Inneren der Knolle, was als Nassfäule bekannt ist.

Ist Krautfäule ein Allergieauslöser?

Die Krautfäule selbst ist kein direkter Allergieauslöser. Der Erreger Phytophthora infestans verursacht keine bekannten allergischen Reaktionen bei Menschen. Allerdings können infizierte Pflanzenreste oder faulende Pflanzenteile Schimmelpilze beherbergen, die bei empfindlichen Personen Atemwegserkrankungen oder allergische Reaktionen auslösen können. Es ist ratsam, verrottende Pflanzenreste immer zu entfernen und sachgerecht zu entsorgen, um Schimmelbildung zu vermeiden.


Bekämpfung der Krautfäule

1. Frühes Erkennen und Entfernen betroffener Pflanzenteile

  • Sofortmaßnahme: Bei den ersten Anzeichen von Krautfäule sollten betroffene Blätter, Stängel und Früchte sofort entfernt und vernichtet werden, um eine Ausbreitung der Sporen zu verhindern. Diese Pflanzenteile sollten nicht auf dem Kompost landen, da die Sporen dort überleben und sich weiterverbreiten können.

2. Anbau resistenter Sorten

  • Resistente Sorten: Der Anbau von widerstandsfähigen Tomaten- und Kartoffelsorten ist eine der effektivsten Methoden zur Vorbeugung. Einige Züchter bieten Sorten an, die speziell gegen Krautfäule resistent sind. Diese Sorten sind weniger anfällig für Infektionen und zeigen oft nur leichte Symptome, selbst unter ungünstigen Bedingungen.

3. Fruchtfolge und Pflanzabstände

  • Fruchtfolge: Das jährliche Wechseln der Anbauflächen für Kartoffeln und Tomaten kann das Risiko einer Infektion verringern, da der Erreger im Boden überwintern kann. Es ist ratsam, drei bis vier Jahre zwischen dem Anbau von Tomaten oder Kartoffeln auf derselben Fläche zu warten.
  • Pflanzabstände: Tomaten und Kartoffeln sollten mit ausreichend Abstand gepflanzt werden, um die Luftzirkulation zu verbessern. Gute Belüftung sorgt dafür, dass die Blätter schneller abtrocknen und die Gefahr einer Infektion geringer ist.

Natürliche Bekämpfungsmethoden und Hausmittel

1. Schachtelhalmextrakt (Ackerschachtelhalm)

  • Wirkung: Ackerschachtelhalm enthält hohe Mengen an Kieselsäure, die die Zellwände der Pflanzen stärkt und sie widerstandsfähiger gegen Pilzinfektionen macht.
  • Anwendung: Ein Sud aus Schachtelhalm kann als Spritzmittel auf die betroffenen Pflanzen aufgebracht werden. Dazu etwa 1 kg frische oder 150 g getrocknete Schachtelhalm in 10 Litern Wasser kochen, abkühlen lassen und filtern. Die Lösung wird auf Blätter und Stängel gesprüht und dient als vorbeugende Maßnahme.

2. Knoblauchsud

  • Wirkung: Knoblauch enthält natürliche Schwefelverbindungen, die gegen Pilzinfektionen wirken.
  • Anwendung: Ein Sud aus gehacktem Knoblauch (ca. 100 g Knoblauchzehen) und 1 Liter Wasser kann nach dem Abkühlen auf die Pflanzen gesprüht werden, um die Verbreitung des Pilzes einzudämmen.

3. Kupferspritzmittel

  • Wirkung: Kupferpräparate sind ein bewährtes biologisches Fungizid, das gegen Krautfäule wirkt. Es wird häufig im ökologischen Landbau eingesetzt, um Pilzkrankheiten zu bekämpfen.
  • Anwendung: Kupferpräparate sollten vorsichtig und gemäß den Anwendungshinweisen verwendet werden, da eine Überdosierung den Boden schädigen kann. Sie wirken vorbeugend und sollten vor oder bei den ersten Anzeichen von Krautfäule ausgebracht werden.

4. Mulchen

  • Wirkung: Das Mulchen mit trockenem organischem Material wie Stroh oder Laub kann die Bodenfeuchtigkeit regulieren und verhindern, dass Wasser auf die Pflanzenblätter spritzt, was die Verbreitung der Krautfäule verhindert.

Vorbeugung gegen Krautfäule

  • Regelmäßige Kontrolle: Insbesondere in feuchten und kühlen Perioden sollten die Pflanzen regelmäßig auf Symptome der Krautfäule untersucht werden.
  • Vermeiden von Überkopfbewässerung: Um die Blätter trocken zu halten, sollte möglichst auf Überkopfbewässerung verzichtet werden. Eine Tropfbewässerung oder das Gießen direkt auf den Boden ist besser geeignet.
  • Pflanzen schützen: Im Gewächshaus oder Freiland sollten Tomaten mit einem Regenschutz versehen werden, damit die Blätter trocken bleiben.
  • Bodenpflege: Eine gute Bodenvorbereitung durch Zugabe von Kompost oder organischem Dünger stärkt die Pflanzen und macht sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten.

Verhalten der Krautfäule im Jahresverlauf

Frühling

  • Befall beginnt: Die ersten Infektionen können im späten Frühjahr auftreten, insbesondere nach anhaltenden Regenperioden oder bei feuchtem Wetter. Bei Kartoffeln können infizierte Knollen bereits im Frühjahr erste Symptome zeigen.

Sommer

  • Höhepunkt der Ausbreitung: Im Sommer erreicht die Krautfäule ihren Höhepunkt, besonders bei feuchten, regnerischen Bedingungen. Die Krankheit kann sich sehr schnell von Pflanze zu Pflanze ausbreiten und massive Schäden verursachen.

Herbst

  • Rückgang der Infektion: Im Spätherbst, wenn die Temperaturen sinken und die Pflanzen weniger aktiv sind, nimmt auch die Aktivität des Erregers ab. Die infizierten Pflanzen sterben ab, aber die Sporen können im Boden überleben und im nächsten Jahr wieder ausbrechen.

Winter

  • Überwinterung der Sporen: Die Sporen von Phytophthora infestans können im Boden oder auf Pflanzenresten überwintern. Befallene Knollen und Pflanzenreste sollten gründlich entfernt werden, um ein erneutes Auftreten im folgenden Frühjahr zu verhindern.

Fazit

Die Krautfäule ist eine zerstörerische Krankheit, die vor allem Tomaten und Kartoffeln betrifft. Sie wird durch den Erreger Phytophthora infestans verursacht und tritt vor allem bei feuchtem Wetter auf. Obwohl die Krankheit selbst keine Allergien verursacht, können infizierte und verrottende Pflanzen indirekt Schimmelpilze produzieren, die Allergien auslösen.