Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist ein stark aromatisches, immergrünes Kraut, das zur Familie der Lippenblütler gehört und vor allem in der mediterranen Küche verwendet wird. Es zeichnet sich durch seine nadelartigen Blätter und sein intensives, harzig-würziges Aroma aus. Rosmarin verleiht Gerichten einen kräftigen, leicht holzigen Geschmack, der an Kiefer und Kampfer erinnert.

Merkmale:

  • Aroma: Stark würzig, harzig, leicht bitter, mit Noten von Kiefer, Zitrone und Kampfer.
  • Aussehen: Rosmarin hat schmale, nadelartige Blätter, die dunkelgrün und ledrig sind. Die Unterseite der Blätter ist oft heller oder silbrig. Die Pflanze kann kleine, blaue, violette oder weiße Blüten tragen.

Einsatzmöglichkeiten in der Küche:

  1. Fleischgerichte: Rosmarin passt besonders gut zu herzhaften Fleischgerichten, vor allem zu Lamm, Schweinefleisch, Geflügel und Rindfleisch. Es wird oft in Marinaden verwendet oder direkt während des Garvorgangs zum Fleisch gegeben, um ein kräftiges Aroma zu verleihen.

  2. Ofengerichte: Rosmarin wird häufig verwendet, um Ofenkartoffeln, Gemüse und Braten zu würzen. Die robusten Blätter können mit dem Gemüse oder Fleisch im Ofen mitgegart werden, ohne dass sie ihr Aroma verlieren.

  3. Fisch und Meeresfrüchte: Rosmarin kann in kleinen Mengen auch Fischgerichten einen aromatischen, erdigen Geschmack verleihen. Besonders gut harmoniert es mit gebackenem oder gegrilltem Fisch.

  4. Brot und Backwaren: Rosmarin wird in herzhaften Brotarten wie Focaccia oder anderen mediterranen Broten verwendet. Das Kraut verleiht dem Brot einen intensiven Geschmack, der perfekt zu Olivenöl passt.

  5. Suppen und Eintöpfe: In Suppen und Eintöpfen fügt Rosmarin eine tiefe, erdige Note hinzu. Es eignet sich gut für Bohnensuppen, Tomatengerichte oder italienische Eintöpfe.

  6. Saucen und Marinaden: Rosmarin wird oft als Zutat in Marinaden für Fleisch und Geflügel verwendet, insbesondere in Kombination mit Zitrone, Knoblauch und Olivenöl. Es passt auch gut zu Tomatensaucen und mediterranen Kräutermischungen.

  7. Getränke und Desserts: Rosmarin wird gelegentlich in Cocktails oder Limonaden verwendet, wo er eine herbe, aromatische Note hinzufügt. Es kann auch in süßen Gerichten, wie Kuchen oder Sorbets, verwendet werden, besonders in Kombination mit Zitrusfrüchten.

  8. Öle und Essige: Rosmarin eignet sich hervorragend zum Aromatisieren von Olivenöl oder Essig. Das Öl kann dann als Dressing für Salate oder als Marinade für Fleisch verwendet werden.

Rosmarin-Arten:

Obwohl Rosmarin in der Küche am häufigsten als Rosmarinus officinalis verwendet wird, gibt es verschiedene Sorten, die sich hauptsächlich in Wuchshöhe, Blattfarbe und Blütenfarbe unterscheiden. Insgesamt gibt es etwa 20 bis 24 Rosmarin-Sorten, die kultiviert werden. Einige der bekanntesten Sorten sind:

  1. Rosmarinus officinalis: Die häufigste und am weitesten verbreitete Rosmarinart. Diese Sorte hat dunkelgrüne, nadelartige Blätter und ist sowohl für den Anbau im Garten als auch für die Küche sehr beliebt.

  2. Prostratus-Rosmarin (Rosmarinus officinalis 'Prostratus'): Eine kriechende Rosmarinsorte, die häufig als Bodendecker in Gärten verwendet wird. Sie ist besonders dekorativ und hat die gleichen kulinarischen Eigenschaften wie der aufrechte Rosmarin.

  3. Blauer Rosmarin (Rosmarinus officinalis 'Blue Rain'): Eine Sorte mit intensiven blauen Blüten und einem etwas milderen Aroma. Diese Sorte wird oft in Ziergärten verwendet, ist aber auch in der Küche nutzbar.

  4. Goldener Rosmarin (Rosmarinus officinalis 'Golden Rain'): Diese Sorte hat gelblich-grüne Blätter und ist ebenfalls sowohl dekorativ als auch kulinarisch verwendbar. Der Geschmack ist ähnlich wie beim klassischen Rosmarin.

  5. Rosmarinus officinalis 'Arp': Diese Sorte ist besonders widerstandsfähig gegenüber Kälte und wird oft in kühleren Klimazonen angebaut. Sie hat hellgrüne Blätter und ein kräftiges Aroma.

Verwendungstipps:

  • Frisch oder getrocknet: Rosmarin kann frisch oder getrocknet verwendet werden. Da getrockneter Rosmarin intensiver ist, sollte er sparsamer dosiert werden.
  • Langsam kochen: Rosmarin verträgt lange Garzeiten gut. Es kann schon zu Beginn des Kochens hinzugefügt werden, ohne an Aroma zu verlieren.
  • Aufbewahrung: Frischer Rosmarin kann im Kühlschrank einige Tage aufbewahrt werden, am besten in ein feuchtes Tuch eingewickelt. Getrockneter Rosmarin sollte luftdicht und dunkel gelagert werden.

Rosmarin ist eines der robustesten Kräuter, das nicht nur kulinarisch vielfältig einsetzbar ist, sondern auch durch seine ätherischen Öle heilende Eigenschaften hat. Es verleiht Gerichten eine kraftvolle, würzige Note und ist aus der mediterranen Küche nicht wegzudenken.