Unkraut "Beikräuter"
Un- und Beikräuter, oft als "Unkraut" bezeichnet, sind Pflanzen, die in Gärten und Feldern als unerwünscht gelten, weil sie mit gewünschten Pflanzen um Nährstoffe, Wasser und Licht konkurrieren. Viele dieser Kräuter haben jedoch bemerkenswerte Eigenschaften, die sie sowohl nützlich als auch wertvoll machen können. Im Folgenden werden einige der häufigsten Un- und Beikräuter beschrieben, einschließlich ihrer Giftigkeit, Verwendung, Kontrollmethoden, Vitamingehalt und potenzieller Heilwirkung. Das Unkraut, das sich dort ansiedelt, ist eine starke Konkurrenz zu den gepflanzten Gemüsen oder Zierpflanzen, nimmt diesen Wasser, Nährstoffe, Licht und natürlich schlicht den Platz im Beet weg. Die Beikräuter sind oftmals auch unglaublich gesund und lecker.
Ja, klar! Jede Wildpflanze hat ihren ökologischen Wert und Nutzen. Noch wichtiger: Wildarten sind wichtige Nahrungsquellen für heimische Insekten und bilden damit auch einen bedeutsamen Baustein in der Nahrungskette anderer Tiere, wie Vögel.
Grundsätzlich wird Unkraut nach seiner Ausbreitungsart in Wurzel- und Samenunkraut unterschieden.
Wurzelunkräuter sind die Gefürchteteren! Ihre unterirdischen Ausläufer, Rhizome oder anderen Wurzelorgane haben die unangenehme Eigenschaft, aus kleinsten Teilen wieder neu auszutreiben.
Samenunkräuter dagegen muss man – theoretisch – einfach nur davor abhalten, ihre Saat auszustreuen. In unserem Beitrag Was ist Unkraut findet ihr weitere Infos zu den zwei Unkraut-Typen.
Außerdem hackt ihr unweigerlich Unkrautwurzeln klein und verbreitet damit die unerwünschten Pflanzen noch mehr. Und: Durch Hacken gelangen Unkrautsamen aus tieferen Bodenschichten schneller nach oben.
Noch ein Tipp: Wenn ihr zur richtigen Zeit jätet, erspart ihr euch viel Arbeit und Nerven! Samenunkräuter gilt es vor der Samenreife auszumerzen. Bei Wurzelunkräutern hilft ein früher Durchgang im Februar/März enorm. Nach einer Regenphase – oder einer Runde Gießen – fällt die Arbeit generell wesentlich leichter! Samenunkräuter, die noch keine Samen angesetzt haben, können auf den Kompost wandern. Wurzelunkräuter nur, wenn sie vorher ein paar Tage an der Erdoberfläche in der Sonne eingetrocknet sind. Aber auch dann ist bei manchen Arten wie Quecke oder Giersch überhaupt nicht sicher, dass sie nicht mehr austreiben. Ackerschachtelhalm etwa verrottet gar nicht. Sicher geht ihr, wenn ihr diese Pflanzen im Biomüll entsorgt.
1. Gänseblümchen (Bellis perennis)
Beschreibung
- Erscheinung: Klein, mit weißen Blüten und gelbem Zentrum.
- Wachstum: Verbreitet sich durch Samen und bildet dichte Matten.
Giftigkeit
- Nicht giftig: Die Blätter und Blüten sind essbar.
Verwendung
- Kulinarisch: Frische Blätter und Blüten können in Salaten verwendet oder als Dekoration für Speisen eingesetzt werden.
- Heilung: Traditionell zur Behandlung von Entzündungen und Hautproblemen verwendet.
Vitamine
- Nährstoffe: Enthält Vitamin C und Antioxidantien.
Kontrolle
- Mechanisch: Durch Ausgraben oder regelmäßiges Mähen kann das Wachstum kontrolliert werden.
2. Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Beschreibung
- Erscheinung: Lange, gezähnte Blätter und leuchtend gelbe Blüten.
- Wachstum: Schnell wachsend und tief wurzelnd.
Giftigkeit
- Nicht giftig: Alle Teile der Pflanze sind essbar.
Verwendung
- Kulinarisch: Junge Blätter in Salaten, Blüten für Sirup oder Tee.
- Heilung: Bekannt für seine entgiftenden Eigenschaften, fördert die Leber- und Nierengesundheit.
Vitamine
- Nährstoffe: Hoher Gehalt an Vitaminen A, C und K.
Kontrolle
- Mechanisch: Regelmäßiges Ausreißen der Wurzeln, um die Ausbreitung zu verhindern.
3. Brennnessel (Urtica dioica)
Beschreibung
- Erscheinung: Hohe Pflanzen mit gezackten Blättern und brennenden Haaren.
- Wachstum: Häufig in feuchten, schattigen Bereichen.
Giftigkeit
- Nicht giftig: Die Pflanze kann bei Berührung Hautreizungen verursachen, ist jedoch essbar nach Kochen oder Trocknen.
Verwendung
- Kulinarisch: Junge Blätter in Suppen oder Tees verwenden.
- Heilung: Wirkt entzündungshemmend und ist bekannt für seine Wirkung bei Allergien.
Vitamine
- Nährstoffe: Reich an Vitaminen A, C, K sowie Eisen und Calcium.
Kontrolle
- Mechanisch: Regelmäßiges Mähen oder Ausgraben der Wurzeln.
4. Schafgarbe (Achillea millefolium)
Beschreibung
- Erscheinung: Kleine, weiße Blüten in dichten Dolden.
- Wachstum: Verbreitet sich durch Rhizome.
Giftigkeit
- Nicht giftig: Essbar in Maßen.
Verwendung
- Kulinarisch: Blätter können zum Würzen von Speisen verwendet werden.
- Heilung: Bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und zur Wundheilung.
Vitamine
- Nährstoffe: Enthält Vitamine C und K.
Kontrolle
- Mechanisch: Regelmäßiges Mähen oder Ausreißen der Pflanzen.
5. Vogelmiere (Stellaria media)
Beschreibung
- Erscheinung: Kleine, zarte Pflanzen mit weißen Blüten.
- Wachstum: Wächst schnell und bildet dichte Matten.
Giftigkeit
- Nicht giftig: Essbar und nährstoffreich.
Verwendung
- Kulinarisch: In Salaten oder als Gemüse verwendet.
- Heilung: Verwendet zur Linderung von Entzündungen und Hautproblemen.
Vitamine
- Nährstoffe: Hoher Gehalt an Vitamin C und Eisen.
Kontrolle
- Mechanisch: Regelmäßiges Jäten.
6. Rote Rübe (Beta vulgaris subsp. vulgaris)
Beschreibung
- Erscheinung: Runde Knollen mit grünen Blättern.
- Wachstum: Wird häufig als Nahrungsmittel angebaut, kann aber auch als Unkraut auftreten.
Giftigkeit
- Nicht giftig: Essbar, sowohl Blätter als auch Knollen.
Verwendung
- Kulinarisch: Verwendung in Salaten, Suppen und als Beilage.
- Heilung: Bekannt für ihre blutdrucksenkenden Eigenschaften.
Vitamine
- Nährstoffe: Reich an Folsäure, Vitamin C und Antioxidantien.
Kontrolle
- Mechanisch: Jäten und regelmäßiges Ernten der Knollen.
7. Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris)
Beschreibung
- Erscheinung: Hohe Pflanze mit gefiederten Blättern und weißen Blüten.
- Wachstum: Wächst in feuchten Wiesen und an Wegrändern.
Giftigkeit
- Leicht giftig: Enthält einige toxische Verbindungen, die bei übermäßigem Verzehr Probleme verursachen können.
Verwendung
- Kulinarisch: Blätter können in kleinen Mengen als Würzmittel verwendet werden.
- Heilung: In der traditionellen Medizin zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden.
Vitamine
- Nährstoffe: Enthält Vitamin C und Eisen.
Kontrolle
- Mechanisch: Regelmäßiges Mähen oder Jäten.
8. Kamille (Matricaria chamomilla)
Beschreibung
- Erscheinung: Kleine weiße Blüten mit gelben Mittelpunkten.
- Wachstum: Wächst auf Feldern und in Gärten.
Giftigkeit
- Nicht giftig: Essbar und häufig verwendet.
Verwendung
- Kulinarisch: Blüten für Tees und Sirupe.
- Heilung: Bekannt für ihre beruhigenden Eigenschaften.
Vitamine
- Nährstoffe: Enthält Antioxidantien, die die Gesundheit fördern.
Kontrolle
- Mechanisch: Regelmäßiges Mähen zur Kontrolle des Wachstums.
Fazit
Un- und Beikräuter können im Garten sowohl als lästige Konkurrenz als auch als nützliche Pflanzen betrachtet werden. Viele dieser Kräuter sind essbar, enthalten wertvolle Vitamine und können in der traditionellen Heilmedizin verwendet werden. Es ist wichtig, sie regelmäßig zu kontrollieren und ihre Ausbreitung zu steuern, um die gewünschten Pflanzen im Garten zu schützen. Ein respektvoller Umgang mit diesen Pflanzen kann ihre Vorteile maximieren und gleichzeitig die Gartenpflege erleichtern.