Sellerie: Ein vielseitiges Gemüse

Sellerie ist ein aromatisches, vielseitiges Gemüse, das in der Küche weltweit verwendet wird. Er gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist in verschiedenen Formen und Arten erhältlich, die alle ihre eigenen Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten haben. In der Küche wird er wegen seines kräftigen Aromas, seiner leichten Würze und seines frischen Geschmacks geschätzt.


Arten von Sellerie

Es gibt drei Hauptarten von Sellerie, die sich in Aussehen, Geschmack und Verwendung unterscheiden:

  1. Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum)

    • Beschreibung: Knollensellerie hat eine rundliche, knollige Wurzel, die etwa faustgroß wird. Er hat eine raue, beige bis bräunliche Schale und weißes, festes Fleisch.
    • Geschmack: Würzig, kräftig und leicht nussig.
    • Verwendung: Die Knolle wird geschält und in Suppen, Eintöpfen, Pürees, Aufläufen oder als Bestandteil von „Suppengemüse“ verwendet. Sie kann auch roh gerieben in Salaten oder dünn geschnitten als Carpaccio verzehrt werden. Die Blätter können ebenfalls als Gewürz verwendet werden.
  2. Stangensellerie (Bleichsellerie, Apium graveolens var. dulce)

    • Beschreibung: Stangensellerie hat lange, grüne bis blassgrüne Stängel und ist reich an Wasser. Er ist in der Regel knackiger als andere Selleriearten.
    • Geschmack: Mild bis würzig mit einer leicht bitteren Note.
    • Verwendung: Häufig roh in Salaten, als Snack mit Dips oder in Smoothies. Er eignet sich auch hervorragend für Suppen, Eintöpfe, Saucen, Pfannengerichte und als Beilage zu Fleisch oder Fisch. Die Stängel können auch in der klassischen „Mirepoix“ (Suppenbasis aus Sellerie, Karotten und Zwiebeln) verwendet werden.
  3. Schnittsellerie (Apium graveolens var. secalinum)

    • Beschreibung: Schnittsellerie ist eine weniger bekannte Variante, die vor allem wegen ihrer Blätter angebaut wird. Sie hat feine Stängel und viele grüne Blätter.
    • Geschmack: Intensiver und kräftiger als Stangensellerie, ähnelt aber dem Geschmack von Blattpetersilie mit einer stärkeren Sellerienote.
    • Verwendung: Wird als Kräutergewürz eingesetzt, um Suppen, Saucen, Eintöpfen oder Salaten eine besondere Würze zu verleihen. Die Blätter können wie Petersilie verwendet werden.

Die Rolle von Sellerie in der Küche

Sellerie hat eine wichtige Rolle in vielen kulinarischen Kulturen und Gerichten:

  • Aromageber: Sellerie ist ein wesentlicher Bestandteil von Suppen und Brühen, da er einen intensiven, würzigen Geschmack verleiht.
  • Suppengemüse: Knollensellerie ist in Suppengemüse-Mischungen unverzichtbar und dient als Basis für viele klassische Suppen und Eintöpfe.
  • Gewürz und Beilage: Die Blätter des Schnittselleries dienen als Gewürz, während Stangensellerie als Rohkost, Beilage oder Bestandteil in Schmorgerichten genutzt wird.
  • Basis für Mirepoix: In der französischen Küche bildet Stangensellerie zusammen mit Karotten und Zwiebeln das „Mirepoix“, die Grundlage für Saucen und Schmorgerichte.
  • Rohkost: Stangensellerie ist wegen seiner knackigen Textur und Frische beliebt als Dip-Snack, in Salaten oder Smoothies.

Anbau von Sellerie im Garten

Sellerie ist relativ anspruchsvoll im Anbau, aber mit etwas Aufmerksamkeit kann er erfolgreich im Garten kultiviert werden.

Standort

  • Licht: Sellerie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
  • Boden: Der Boden sollte nährstoffreich, humos und gut durchlässig sein. Sellerie bevorzugt einen feuchten Boden mit hohem Wassergehalt.

Aussaat und Pflanzung

  • Vorziehen: Sellerie sollte früh im Jahr (Februar bis März) auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen werden, da die Keimdauer relativ lang ist.
  • Pflanzzeit: Die Setzlinge können ab Mitte Mai (nach den Eisheiligen) ins Freiland gepflanzt werden, wenn keine Frostgefahr mehr besteht.
  • Pflanzabstand: Etwa 40 x 40 cm bei Knollensellerie und 30 x 30 cm bei Stangensellerie.

Pflege

  • Bewässerung: Sellerie benötigt viel Wasser, vor allem in trockenen Perioden. Staunässe sollte aber vermieden werden.
  • Düngung: Regelmäßige Düngergaben sind notwendig, da Sellerie ein Starkzehrer ist. Organischer Dünger wie Kompost oder Mist eignet sich besonders gut.
  • Schutz: Bei kühleren Temperaturen sollte der Sellerie vor Frost geschützt werden, beispielsweise mit einer Abdeckung aus Vlies.

Ernte

  • Knollensellerie: Die Knollen werden im Herbst geerntet, sobald sie eine ausreichende Größe erreicht haben (September bis Oktober).
  • Stangensellerie: Stängel können ab Juli geerntet werden, indem man sie vorsichtig ausbricht.
  • Schnittsellerie: Die Blätter können regelmäßig geerntet werden, sobald sie kräftig genug sind.

Lagerung

  • Knollensellerie: Kann an einem kühlen, dunklen Ort (z. B. Keller) mehrere Monate gelagert werden. Die Knolle sollte dabei von Erde umgeben sein, um Feuchtigkeitsverlust zu vermeiden.
  • Stangensellerie: Im Kühlschrank hält er sich etwa 1–2 Wochen. In ein feuchtes Tuch gewickelt bleibt er länger frisch.
  • Schnittsellerie: Kann frisch verwendet oder eingefroren/getrocknet werden.

Fazit

Sellerie ist ein vielseitiges Gemüse, das in verschiedenen Formen in der Küche eine wichtige Rolle spielt. Ob als aromatisches Suppengemüse, knackige Rohkost oder würzige Beilage – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Der Anbau ist zwar etwas anspruchsvoll, aber mit der richtigen Pflege und Geduld kann man auch im heimischen Garten eigenen Sellerie ernten und genießen.